Der Kranich meines Sohnes – und was wir alle davon lernen können
Ich sehe ihn dort stehen – mein Sohn, barfuß im Sand, Arme ausgebreitet, ein Bein erhoben wie der Kranich in Karate Kid. Er hat es tagelang geübt! Kein Zweifel daran, dass er es schaffen könnte. Nur Freude, Mut und ein stilles Wissen: Ich kann das. Und ich? Ich spüre, wie mich dieser Moment trifft – mitten ins Herz. Weil ich begreife, wie kraftvoll es ist, wenn ein Kind an sich glaubt – ohne äußeren Druck, ohne Bewertung.
Wie stärke ich mein Kind?
Viele von euch fragen mich immer wieder: Wie stärke ich mein Kind?
Meine Antwort ist klar: Indem wir ihm zutrauen, seinen eigenen Weg zu gehen. Mein Sohn hat im Urlaub eine einzige Bewegung tagelang geübt. Kein „Was denken die anderen?“, kein Druck von außen. Nur Neugier, Freude und Spaß, Schritt für Schritt über sich hinauszuwachsen.
Mein Kind hat kein Selbstbewusstsein – was kann ich tun?
Ich habe gelernt: Kinder brauchen kein Korrigieren, sondern ein Gegenüber, das sie wirklich sieht. Mut entsteht nicht durch Bewertung, sondern durch Beziehung.
Wie motiviere ich mein Kind, dranzubleiben – ohne Leistungsdruck?
Indem wir nicht antreiben, sondern begleiten. Vertrauen schenken, statt kontrollieren.
Ein kleiner Moment, der groß ist
Und dann war da dieser Moment nach dem Urlaub. Mein Sohn, zurück in seinem Jujutsu-Kurs, zeigt seinem Sensei stolz die Kranich-Position, die er sich selbst beigebracht hat. Es gibt davon ein ein Video, es ging dabei nicht darum, später Beweise zu haben oder damit anzugeben, sondern entstand einfach, weil ich so stolz auf das war, was er selbst geleistet hat. Wir haben es gemeinsam geschnitten, Musik ausgesucht, jeden Takt gefeiert 🎶 – und er war so, so stolz. Nur ein kleiner Ausschnitt aus einem sehr langen Leben. Und genau deswegen teile ich dieses Video: Weil mein Sohn und ich mächtig stolz sind. 💛
Was das mit Yoga zu tun hat
Yoga zeigt mir genau das: Den Kontakt zu sich selbst nicht verlieren. Spüren, was da ist – und was vielleicht noch fehlt. Selbstwertgefühl ist kein Luxus. Selbstliebe ist keine Schwäche. Beides ist die Basis für echte innere Stärke – bei Kindern wie bei uns Erwachsenen.
Wenn Kinder lernen, sich selbst zu lieben – nicht als Ego-Trip, entsteht etwas Kostbares: eine neue Art von Stärke, die nicht laut ist, sondern klar. Dann wird das, was wir in ihnen sehen, zu dem, was sie selbst in sich erkennen.
Also: Lass uns wieder lernen, stolz zu sein – auf uns und auf sie. Ohne Scham, ohne Show. Kinder, die sich selbst lieben, wachsen in eine Welt hinein, die sie nicht verbiegen müssen.
Genau darum geht es auch im Kinderyoga:
Wir wollen Kinder stärken – nicht mit Druck, sondern mit Vertrauen. Wir schaffen Räume, in denen sie sich selbst spüren, ausprobieren und wachsen dürfen.
Und wir holen die Eltern mit ins Boot.
Denn wenn Kinder sich mit sich verbunden fühlen und gleichzeitig spüren: "Da ist jemand, der glaubt an mich." – dann entsteht echte innere Stärke.
Kinderyoga verbindet Körper, Gefühl und Beziehung.
Nicht perfekt. Aber echt. Genau wie dieser kleine große Moment mit meinem Sohn.